Bremsen durch? Drei neue Anbieter vereinfachen den Gang zur Werkstatt

So schön der Besitz eines eigenen Autos auch ist: Regelmäßige Inspektionen und plötzlich erforderliche Reparaturen sind einfach nervig. Immerhin gibt es neue Ansätze, die einen Teil des Aufwands ins Internet verlagern und die […]
Bremsen durch? Drei neue Anbieter vereinfachen den Gang zur Werkstatt
Montag, 13. Februar 2012VonYvonne Ortmann

So schön der Besitz eines eigenen Autos auch ist: Regelmäßige Inspektionen und plötzlich erforderliche Reparaturen sind einfach nervig. Immerhin gibt es neue Ansätze, die einen Teil des Aufwands ins Internet verlagern und die Sache vereinfachen. So lassen sich bei FairGarage (www.fairgarage.de) die Werkstattangebote verschiedener Werkstätten online vergleichen und bei Reparaturpilot (www.reparaturpilot.de) können Autobesitzer über den Einfluss einer Einkaufs-Gemeinschaft zusätzlich Geld sparen. Der Trend zum Hol- und Bringdienst wird von Easy Auto Service (www.easyautoservice.de) aufgegriffen, so dass mit der regelmäßigen Inspektion ab sofort kein Zeitverlust mehr verbunden ist.

Jeder Autofahrer muss sich irgendwann mit dem Thema Reparaturen herumschlagen. Während man zu Hause im besten Fall die Werkstätte des Vertrauens gefunden hat, sieht das unterwegs schon ganz anders aus. Wer wissen will, wo er die erforderlichen Handgriffe am günstigsten bekommt, kann bei FairGarage nachschauen: Das in München beheimatete Start-up vergleicht Werkstattpreise. Automatisch werden für die gewünschte Dienstleistung die günstigsten Angebote nahegelegener Werkstätten ermittelt, indem das System die Preise anhand der individuellen Stundensätze und Teileaufschläge berechnet. So weiß man als Fahrzeughalter schon im Vorfeld, wo welche Kosten auf einen zukommen und man muss nicht auf gut Glück eine Werkstatt ausprobieren.

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„Gleichermaßen hatten auch Werkstätten bislang kaum Möglichkeiten, sich im Wettbewerb zu differenzieren und ihren Vertrieb aktiv zu steuern“, geben die beiden Gründer Christian Hille und Christian Dietrich zu bedenken. Bei FairGarage können sie sich präsentieren und Kampagnen für bestimmte Zielgruppen starten. Für Fahrzeughalter ist der Dienst kostenlos. Geld verdient FairGarage an den Werkstätten, betont aber, dass sich der Dienst schon ab einem aquirierten Kunden pro Monat rechnet. Je nach Laufzeit kostet die Mitgliedschaft beim Kfz-Service-Marktplatz zwischen 59 und 69 Euro pro Monat und Werkstatt.

Was im Strommarkt funktioniert, kann auch im Bereich KFZ klappen: Über Reparaturpilot.de werden Preise für Reparaturen und Inspektionen über die Macht der Einkaufs-Gemeinschaft gedrückt. Dafür handelt das Düsseldorfer Start-up mit Werkstätten Sonderkonditionen und Rabatte von bis zu 30 % aus. Alle Kostenvoranschläge und Rechnungen werden zusätzlich vom eigenen Expertenteam begutachtet und besprochen. Laut Gründer Emil Cete kommt das Konzept an: „Schon in den ersten Tagen haben wir mehr als zwanzig Kunden betreut, die mehr als tausend Euro gespart haben, und das allein durch Mundpropaganda unserer Programmierer.”

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Besonders komfortabel ist der Service von Easy Auto Service. Wer nicht nur die Kosten sondern auch den Zeitaufwand scheut, kann auf der Plattform einfach seinen Wunschtermin für den Werkstattbesuch eingeben. Im Anschluss liefert das Kölner Start-up ein Festpreisangebot von einer der Partner-Werkstätten in der Umgebung. Nach Erteilung des Auftrags wird das eigene Auto zum Wunschtermin von zu Hause abgeholt, zur Inspektion gebracht und abends wieder gewaschen und gesaugt zurückgebracht. Falls zusätzliche Reparaturen anfallen, holt Easy Auto Service zunächst das Einverständnis des Fahrzeughalters ein, bevor weitere Aktionen durchgeführt werden. „Die Idee zu diesem Geschäftsmodell kam mir, als ich es endlich leid war, lange Terminvorläufe und Wartezeiten im Autohaus hinzunehmen. Mich ärgerte immer wieder die verlorene Zeit bei der Fahrzeugannahme und -abholung. Und dass mir nicht selten dann mein Fahrzeug schmutziger zurück gegeben wurde, als ich es zur Werkstatt gebracht hatte, störte mich obendrein“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Philipp Hess. Die Pauschale für den Abhol- bzw. Bringdienst plus Reinigung kostet 30 Euro und wird in den Festpreis gleich mit eingerechnet.

Servicedienste, die dem Nutzer den Weg zum Dienstleister ersparen, kommen immer mehr. So sorgt aktuell zum Beispiel der Service von MyDryClean (www.mydryclean.de), bei dem die eigene Schmutzwäsche abgeholt, in die Reinigung gegeben und wieder zurückgebracht wird, für Aufmerksamkeit. Und das Start-up Tiramizoo vermittelt günstige Stadtkuriere, die in Windeseile vor der Haustür stehen und wichtige Dokumente oder andere Dinge schnell an den gewünschten Ort bringen. Es scheint, als sorge gerade das Internet dafür, dass in der „Servicewüste Deutschland“ immer mehr Oasen zu finden sind.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.