Fünfzehn Fragen an Robert Kleinert von mysaftbar

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?  In erster Linie bedeutet es für mich Freiheit und Unabhhängigkeit. Ich bin bereits seit dem Ende meiner Ausbildung im Juni 2010 selbstständig und würde […]

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein? 
In erster Linie bedeutet es für mich Freiheit und Unabhhängigkeit. Ich bin bereits seit dem Ende meiner Ausbildung im Juni 2010 selbstständig und würde es für nichts in der Welt gegen einen Job als Angestellter tauschen.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up? 
Ich entwickelte währender der freiberuflichen Mitarbeit bei mymuesli im Frühjahr 2011 ein großes Interesse an Mass Customization im Lebensmittelbereich. Da ich sehr gerne Saft trinke und dabei immer darauf schaue, dass das Produkt auch gesund ist, habe ich nach individuellem Fruchtsaft gegoogelt und dabei festgestellt, dass es so etwas nicht (mehr) gibt. Daraufhin sammelte ich erste Ideen, vor allem aber suchte ich die Schwachstellen beim Konzept der Saftfabrik und überlegte mir bessere Lösungen.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen? 
Das Unternehmen ist komplett eigenfinanziert. Da wir mysaftbar in Zusammenarbeit mit den Hohenloher Fruchtsäften betreiben, hielten sich die Investitionen in Grenzen, da die komplette Infrastruktur für die Saftproduktion und den Versand bereits vorhanden waren.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine? 
Definitiv die die technische Umsetzung des Saftmixers, da hier wichtige Dinge wie zum Beispiel das Säure-/ und Fruchtzucker-Verhältnis beachtet werden müssen. Die geografische Entfernung zu unserem Produzenten (300 Kilometer) war auch nicht zu unterschätzen, das haben wir aber letztendlich ganz gut hinbekommen.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Ich hätte mehr Zeit in mysaftbar investiert. Dann hätten wir bereits im Sommer, was ja die beste Zeit für Saft ist, online gehen können.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig? 
Da wir komplett eigenfinanziert sind, haben wir kein Budget für riesige Marketingkampagnen. Wir setzen viel auf persönlichen Kontakt zu potenziellen Kunden, sowie Guerilla-Marketing und kleinere Aktionen im Print- und Onlinebereich.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Das kann man nicht auf eine Person begrenzen. Viele meiner Kollegen sowie meine Freundin haben mich immer unterstützt.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg? 
Wenn ihr von eurer Idee überzeugt seid, gebt alles dafür, um sie zu verwirklichen und lasst euch von negativen Kritiken nicht unterkriegen.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen? 
Dass es eine bessere Förderung für junge Gründer gibt, die sich sofort nach Ausbildung oder Studium selbstständig machen wollen und daher noch keinen Anspruch auf Gründerzuschuss haben.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten? 
Ich wäre weiterhin hauptberuflich selbstständiger Webentwickler (wie ich es momentan übrigens immer noch bin, da ich von mysaftbar alleine noch nicht leben kann).

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen? 
Bei mymuesli.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie? 
Ich denke in die Zukunft, da es mich brennend interessiert, wie sich die Lage in der Welt ändert was Armut, Umwelt und Politik betrifft. Und natürlich auch um zu sehen, wie sich mysaftbar entwickelt.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld? 
Einen Teil würde ich in mysaftbar stecken, eine tolle Reise mit meiner Freundin unternehmen und den Rest gut anlegen und etwas spenden.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag? 
Ausschlafen, in Ruhe frühstücken und etwas mit meiner Freundin unternehmen, abends dann gemütlich couchen.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden? 
Campino von den Toten Hosen.

Zur Person
Robert Kleinert ist Mitgründer und Inhaber von mysaftbar (www.mysaftbar.de). Bei mysaftbar kann sich jeder aus über 20 Früchten seinen eigenen Fruchtsaft mischen und in der praktischen Bag-in-Box Verpackung nach Hause schicken lassen. Robert Kleinert ist ausgebildeter Mediengestalter für Digital- und Printmedien und seit eineinhalb Jahren selbstständiger Webentwickler. Er bowlt und verreist gerne.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.