In7Tagen verspricht virtuelle Güter gegen virtuelle Versprechen

Der Kauf auf Rechnung erobert den Bereich der Kleinstgeldbeträge: Mit dem Bezahldienst In7Tagen (www.in7tagen.de) kaufen Browsergamespieler virtuelle Güter und versprechen, sie innerhalb von sieben Tagen zu bezahlen. Die Postpaid Bezahlmethode soll die meist […]

Der Kauf auf Rechnung erobert den Bereich der Kleinstgeldbeträge: Mit dem Bezahldienst In7Tagen (www.in7tagen.de) kaufen Browsergamespieler virtuelle Güter und versprechen, sie innerhalb von sieben Tagen zu bezahlen. Die Postpaid Bezahlmethode soll die meist junge Nutzerschaft von Onlinespielen animieren, mehr Premiuminhalte zu konsumieren und Impulskäufe zu tätigen. Grundsätzlich richte sich der Dienst an alle Kunden ohne Kreditkarte und Bankkonto, verrät Daniel Grüderich, der die Plattform mit Michael Tsyganov und Rinat Gontsov gegründet hat. Seitenoptik und Kundenansprache verraten jedoch: Die Zielgruppe ist jung, was angesichts der Altersstruktur bei Browserspielen nicht verwundert.

Ein rosa Schweinchen erklärt die unterschiedlichen Bezahlmethoden (“Kein Platz für miese Schweine”): Neben Überweisung, PayPal, Kreditkarte und Einwurfschreiben besteht die Möglichkeit, Sponsoren aus dem persönlichen Umfeld anzusprechen. Oder man verdient sich virtuelles Geld mit Leistungen wie der Teilnahme an Umfragen, ermöglicht durch Kooperationspartner wie SponsorPay (www.sponsorpay.com) und Offerpal Media (www.offerpalmedia.com). “Das Geldverdienen über SponsorPay ist unsere beliebteste Bezahlmethode”, erklärt Grüderich.

Der Postpaid-Bezahldienst verspricht eine Umsatzsteigerung von 5 %

Trotz der positiven Kundenansprache, die den Vertrauenscharakter betont, halten nur 25 bis 30 % der Nutzerschaft ihr Erstversprechen ein. Das Zweitversprechen immerhin schon 70 %. Erfolgsquoten, die in anderen Bereichen einem Genickschuss gleichkämen, sprechen im Browsergame-Markt eine andere Sprache. Für viele Betreiber ist es schwierig, überhaupt Nutzer zu finden, die Premiuminhalte konsumieren. Der Postpaid Bezahldienst verspricht immerhin eine Umsatzsteigerung von 5 %. Damit die finanziellen Ausfälle im Rahmen bleiben, gibt es ein Staffelsystem. Bei Abgabe des Erstversprechens dürfen Kunden maximal fünf Euro ausgeben. Die Lizenz für mehr gibt es erst dann, wenn brav bezahlt wurde.

Im Gegensatz zu Rechnungsbezahlsystemen wie RatePay (www.ratepay.de) oder BillPay (www.billpay.de) schließt In7Tagen keine Kunden im Vorfeld aus, Bonitätsprüfungen entfallen. Auch springt der Dienstleister für zahlunwillige Kunden nicht ein, die Spielebetreiber tragen das Risiko selbst. Zwar können die Publisher bei “Vertrauensbrüchen” keine juristischen Schritte einleiten, haben aber andere Möglichkeiten, virtuelle Diebe zu ahnden: “Wenn ein Spieler für sein virtuelles Schwert nicht bezahlt, wird es ihm eben wieder weggenommen”, erklärt Grüderich. Betreiber können Spieler auch sperren oder sie nach dem Grund für ihr Verhalten befragen. Ein Teil ließe sich so dazu bewegen, das versprochene Geld über SponsorPay zu verdienen. Außerdem wird das Bezahlverhalten der Spieler bewertet, was auf Dauer gesehen das Kundenscoring ersetzt. Vorbild für den Bezahldienst ist das US-amerikanische Unternehmen Kwedit (www.kwedit.com), das mit der Bezahlmethode \’Kwedit Versprechen\’ wirbt. Bisher konnte In7Tagen die Spielebetreiber Platogo, Soccer-Match, Mein Fleisch und Blut, Caroffice24 und LieberBiber gewinnen.

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Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.