Hitmeister löst Hitflip ab und sammelt neues Kapital ein

Im November 2007 startete die Medien-Tauschbörse Hitflip (www.hitflip.de) ihren Ableger Hitmeister (www.hitmeister.de). Die Medien-Tauschbörse hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht so entwickelt wie erhofft. Das komplizierte Tauschkonzept war einfach zu schwer zu […]

Im November 2007 startete die Medien-Tauschbörse Hitflip (www.hitflip.de) ihren Ableger Hitmeister (www.hitmeister.de). Die Medien-Tauschbörse hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht so entwickelt wie erhofft. Das komplizierte Tauschkonzept war einfach zu schwer zu verstehen und zu kommunizieren. Deswegen setzte die Hitflip-Mannschaft – bestehend aus Andre Alpar, Jan Miczaika und Gerald Schönbucher – zwei Jahre nach dem Start von Hitflip auf den Online-Marktplatz Hitmeister und dampfte Hitflip auf ein Minimum ein. So wurden beispielsweise alle Auslandsaktivitäten eingestellt. Inzwischen hat der Ableger seiner Mutter komplett den Rang abgelaufen. Das Google-Research-Tool Doubleclick Ad Planner nennt für Hitmeister im April 350.000 Unique User, bei Hitflip dagegen gerade einmal 77.000 Unique User.

Nun folgt auch die unternehmerische Wende: Ab sofort heißt die Betreibergesellschaft der beiden Plattformen nicht mehr Hitflip Media Trading GmbH, sondern Hitmeister GmbH. “Sonst bleibt alles beim Alten”, versprechen die Macher in einer Mail an ihre Kunden. Bei Hitmeister können Onliner Bücher, Spiele, DVDs, Unterhaltungselektronik, Kosmetika und anders einkaufen. Momentan bietet der Online-Marktplatz nach eigenen Angaben mehr als 20 Millionen neue oder gebrauchte Produkte an. Aktuelle Umsatzzahlen gibt es leider keine. Vor allem mit einen guten Kundenservice wollen die Kölner ihren Konkurrenten eBay und amazon Marketplace Kunden abjagen. “Bei uns bekommt man zwischen 7:30 Uhr und 18:30 Uhr problemlos eine nette Kollegin ans Telefon”, verspricht Gründer Schönbucher. Über 95% aller Kundenanfragen werden demnach innerhalb von 24 Stunden beantwortet, mehr als 70% innerhalb von acht Stunden.

Altinvestoren öffnen die Geldbörse

Wie erst jetzt bekannt wurde, sammelte das Start-up im Frühjahr dieses Jahres neues Kapital ein. An dieser Runde waren etliche Altgesellschafter beteiligt – darunter Lukasz Gadowski, Ron Hillmann, Arend Lars Iven und Gerrit Schumann sowie die Infomediar GmbH, ein Ableger der net AG, die Semi Verwaltung GmbH und die Tiger Holding Four. Der Löwenanteil dieser Finanzierungsrunde entfällt auf das zuletzt genannte Unternehmen aus Luxemburg. Die Höhe der Finanzspritze ist nicht bekannt. Wohin das Geld fließen soll, ist dagegen klar: Hitmeister soll den großen Konkurrenten eBay und amazon Marketplace weiter Marktanteile abjagen. Erst kürzlich verärgerte amazon seine Kunden mit einem Vorstoß in Sachen Preisparität. Online-Händler dürfen ihre Waren seitdem bei amazon nicht teurer anbieten, als bei ihren anderen “nicht ladengebundenen Vertriebskanälen”. Nur im eigenen Offline-Laden darf der Artikel somit teurer sein. Die Empörung über dieses Preisdiktat war und ist groß. Die Chancen für Hitmeister stehen somit gut.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.