6 Trends im Online-Gaming

“Dem Online-Gaming gehört in unseren Augen ganz klar die Zukunft”, meint zumindest Frédéric Cremer, Vice President Operations bei der französischen Browsergames-Schmiede Owlient. Neben der Einzelspielerfahrung werde im Web künftig vermehrt der interaktive Austausch […]

“Dem Online-Gaming gehört in unseren Augen ganz klar die Zukunft”, meint zumindest Frédéric Cremer, Vice President Operations bei der französischen Browsergames-Schmiede Owlient. Neben der Einzelspielerfahrung werde im Web künftig vermehrt der interaktive Austausch gesucht. Auch soziale Netzwerke wie Facebook oder MySpace würden sich deshalb künftig zusätzlich als Spiele-Plattformen etablieren. “Generell ist diese Entwicklung auf die deutlich wachsende Bedeutung des Internets als Entertainment-Portal zurückzuführen.” Folgende 6 Trends werden laut Cremer die Online-Gaming-Szene in den kommenden Wochen und Monaten bewegen.

1. Konsolidierung
Im Hinblick auf die weitere Marktentwicklung wird es auf Anbieterseite bereits mittelfristig eine Konsolidierung geben. Heute ist der Markt noch sehr zersplittert. Einige große und starke Anbieter stehen sehr vielen kleinen gegenüber. Hier dürfte es zu einem Konzentrationsprozess kommen: Die großen, etablierten und markterfahrenen Unternehmen werden ihre Positionen ausbauen, während sich von den neuen, die momentan erst auf den Markt drängen, immer weniger eigenständig behaupten können.

2. Starkes Wachstum bei Browsergames
Generell bleibt das Segment “Online Casual Games”, das heißt einfache elektronische Gelegenheitsspiele, die über das Web oder von Mobilfunkanbietern vertrieben werden, ein Wachstumsmarkt. Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr nach einer Studie von TNS und gamesindustry.com über 540 Millionen Euro umgesetzt. Browsergames, die in der Beliebtheitsskala noch hinter PC-Spielen und Konsolen liegen, aber bereits vor Handy-Spielen, werden dabei ein Wachstumstreiber bleiben. Die zunehmende Attraktivität dieses Segments zeigt sich allein schon daran, dass auch die Kölner Gamescom 2010 ihr Messeangebot um eine eigene Themenwelt mit Online- und Browsergames erweitern will.

3. Browsergames verdrängen PC-Spiele
Der Trend geht weg von konventionellen PC- und Konsolen-Spielen zu Online-Games, deutlich wird dies zum Beispiel auch an der steigenden Verbreitung von Computer-Rollenspielen im Internet, sogenannten MMOGs, Massen-Mehrspieler-Online-Gemeinschaftsspielen. Erste Unternehmen haben deshalb bereits den Vertrieb von traditionellen PC-Spielen eingestellt: Frogster Interactive zum Beispiel schon im Jahr 2008. Der Erfolg und das Wachstumspotenzial des Online-Gamings werden andererseits aber auch dazu führen, dass verstärkt klassische Spiele-Hersteller in diesen Markt drängen.

4. Business-Modelle im Wandel
Auf Anbieterseite wird es deutliche strukturelle Veränderungen geben. Heute sind im Browsergames-Markt vielfach Publisher und Spiele-Entwickler noch ein und dasselbe Unternehmen. Ganz anders verhält sich die Situation bereits im klassischen Videospiel-Bereich, in dem in der Regel eine deutliche Trennung vorhanden ist. Dies wird auch im Online-Gaming künftig die Regel sein.

5. Steigerung der Themenvielfalt
Das Angebot an Spielen wird sich weiter erhöhen. Dabei nimmt auch die Konkurrenzsituation bei einzelnen Games zu, das heißt, für bestimmte thematische Bereiche, die heute nur von einem oder sehr wenigen Anbietern abgedeckt werden, wird es mehrere Spiele geben.

6. Siegeszug des Micropayments
Auch wenn heute noch rund 80 bis 90 % der Besucher von Spiele-Portalen kostenlose Features nutzen, ist ein klarer Trend zum Micropayment erkennbar. Durch den Einsatz von Kleinstbeträgen werden virtuelle Güter erworben, mit denen die Spieler Erweiterungen und zusätzliche Features nutzen können. Der Vertrieb von virtuellen Gütern wird die zentrale künftige Einnahmequelle für Spiele-Entwickler und -Publisher sein.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.