Frisches Kapital für Dealstreet

Der französische Risikokapitalgeber Crédit Agricole Private Equity, der seit Anfang dieses Jahres verstärkt seine Fühler nach Deutschland ausstreckt, verbündet sich mit Rocket Internet, dem Inkubator der Samwerbrüder Alexander, Marc und Oliver (auch an […]
Frisches Kapital für Dealstreet
Mittwoch, 2. Dezember 2009VonAlexander Hüsing

Der französische Risikokapitalgeber Crédit Agricole Private Equity, der seit Anfang dieses Jahres verstärkt seine Fühler nach Deutschland ausstreckt, verbündet sich mit Rocket Internet, dem Inkubator der Samwerbrüder Alexander, Marc und Oliver (auch an deutsche-startups.de beteiligt). Das erste sichtbare Ergebnis dieser neuen Kooperation ist der Einstieg bei der Auktions- und Shoppingplattform Dealstreet (www.dealstreet.de), welche von der Upside Shopping GmbH betrieben wird. Neben dem Lead-Investor Crédit Agricole sind bei dieser Finanzierungsrunde auch der Otto-Ableger eVenture Capital Partners, die Hyos Invest Holding aus der Schweiz, die zur Müller-Möhl Group um Carolina Müller-Möhl gehört, und Rocket Internet an Bord.

“Upside Shopping bringt in diesem Umfeld ein spannendes Angebot dank exzellenter web-basierter Service-Innovationen auf ein bisher unerreichtes Qualitätsniveau. Dieser Ansatz hat uns überzeugt”, sagt Christian Claussen, Senior Partner im Venture Capital Team der Crédit Agricole Private Equity und verantwortlich für internationale VC-Investments. Dealstreet wurde im im Mai dieses Jahres gegründet. Geschäftsführer des jungen Unternehmens ist Sebastian Nienaber. Erst im August stieg eVenture Capital Partners bei Dealstreet ein. Ähnlich wie bei Swoopo (www.swoopo.de) werden beim Dealstreet Markenprodukte – vornehmlich aus dem High-Tech- und Entertainmentsegment versteigert und direkt verkauft. Die jeweiligen Gebote müssen die Nutzer kaufen: 20 Gebote kosten beispielsweise 10 Euro. “Einen Gewinner gibt es bei diesem Konzept immer: Die Auktionsanbieter”, schrieb unser Autor Karsten Zunke in unserem Partnerblog betabuzz kürzlich. Und weiter: “Dank Gebotsgebühren können sie Markenartikel weit unter dem eigentlichen Marktpreis verkaufen und trotzdem komfortable Gewinne einfahren. Mehr als 50 ähnliche Plattformen sind mittlerweile online. Je mehr Bieter kostenpflichtige Gebote abgeben und je länger sich eine Auktion dadurch hinzieht – umso besser für die Anbieter.”

“Rocket Internet ist für uns ein idealer Katalysator”

Claussen von Crédit Agricole sieht trotz der vielen Konkurrenz große Chancen für Dealstreet: “Transaktionsorientiertes Entertainment Shopping ist aus unserer Sicht ein schnell wachsendes Internet-Segment mit großen Wachstumsperspektiven”. Gemeinsam mit Rocket Internet hat der französische Geldgeber zudem offenbar noch viel vor: “Rocket Internet ist für uns ein idealer Katalysator, um schnell und mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit die wirklich interessanten Ideen aus einem sehr unübersichtlichen Marktumfeld herauszufiltern und dann gezielt und mit dem notwendigen Nachdruck über alle Wachstumsphasen zu fördern“, sagt Claussen. Geld für Investitionen hat Crédit Agricole ausreichend: Knapp 400 Millionen Euro. Dank Unterstützung der französischen Regierung sind die Kassen der Risikokapitalgeber im Nachbarland prall gefüllt: Um frisches Geld in den Markt zu pumpen, räumte die französische Regierung Kleinanlegern, die langfristig in einem VC-Fonds investieren, einen Steuervorteil ein.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.