zwei.null trends: Twitter ist nur ein vorübergehender Hype

Obwohl Twitter immer mehr Web-Professionals in seinen Bann zieht, ist der Mikrobloggingdienst für die meisten nur ein Hype. Jeder zweite Web-Professional verwendet laut zwei.null trends, einer Kooperationsstudie von deutsche-startups.de und dem Internet-Marktforscher Innofact, […]
zwei.null trends: Twitter ist nur ein vorübergehender Hype
Montag, 8. Juni 2009VonAlexander Hüsing

Obwohl Twitter immer mehr Web-Professionals in seinen Bann zieht, ist der Mikrobloggingdienst für die meisten nur ein Hype. Jeder zweite Web-Professional verwendet laut zwei.null trends, einer Kooperationsstudie von deutsche-startups.de und dem Internet-Marktforscher Innofact, inzwischen Twitter aktiv zum Verfassen eigener oder zum Lesen fremder Twitter-Meldungen: 50 % der Nutzer schreiben mehrfach pro Woche eigene Twitter-Meldungen. 64 % lesen genauso häufig die Meldungen anderer Twitter-Nutzer (Grafik 1). Dabei ist die berufliche und private Nutzung sehr ausgeglichen. Von den 50 % Verwendern nutzen 12 % Twitter beruflich, 23 % sowohl beruflich als auch privat und 15 % ausschließlich privat (Grafik 2).

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Für stattliche 51 % der befragten Internet Professionals ist Twitter trotzdem nicht mehr als ein vorübergehender Hype. Dass vor allem Nicht-Nutzer (66 %) dies so sehen, klingt verständlich – aber auch 36 % der Twitter-Nutzer sehen dies so. Deutlichere Übereinstimmung gibt es in Fragen der Refinanzierung: Jeweils 29 % der Nutzer und der Nicht-Nutzer von Twitter zweifeln an der Refinanzierbarkeit der Plattform (siehe Grafik 3).

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Eine stattliche Mehrheit der Internet-Profis sagt Twitter allerdings gleichzeit eine positive Entwicklung voraus: Während nur 15 % denken, dass die Bedeutung der Community gleich bleiben wird, und lediglich 13 % an einen Nutzungsrückgang glauben, erwarten 63 %, dass Twitter an Bedeutung gewinnen wird (Grafik 4). So meinen 56 % der befragten Nutzer, dass zukünftig fast jedes größere Unternehmen einen Twitter-Account unterhalten wird. Von den Nicht-Nutzern glauben nur 14 % an ein solches Szenario (Grafik 3). 59 % der Internet Professionals sind der Meinung, dass Microblogging als Informations- und Kommunikationsmedium wichtiger wird. Bei Statusmeldungen sind es immerhin noch 49 % (Grafik 5).

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Eine stattliche Anzahl Internetnutzer aus Deutschland (41 %) interessiert sich allerdings nicht die Bohne für Microblogingdienste und Statusmeldungen: Immerhin 22 % kennen solche Funktionen zwar, nutzen diese aber noch nicht. Und 22 % kennen Angebote wie Microblogging-Dienste oder Funktionen zum Veröffentlichen von Statusmeldungen noch gar nicht. Weiteres Wachstumspotenzial ist somit trotz der großen Anzahl von Total-Verweigerern noch vorhanden (Grafik 6).

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Wie bei vielen anderen Web-Phänomenen der vergangenen Jahre ist die Zahl der Konsumierer deutlich größer als die Zahl der Produzenten. 41 % der Onliner, die Mikoroblogging und Statusmeldungen nutzen, lesen Statusmeldungen bei Twitter. 23 % nutzen Twitter aktiv. Wenn man nur die wirklich aktiven Nutzer berücksichtigt, kommen wir auf circa 3 % aktive Twitter-Nutzer (Grafik 7).

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Über zwei.null trends
Für die zweite Erhebungswelle der Kooperationsstudie zwei.null trends haben deutsche-startups.de und der Internet-Marktforscher Innofact erneut Trends und Entwicklungstendenzen im Internet untersucht. Dafür wurde im März dieses Jahres eine internet-repräsentative Online-Umfrage im Online-Access-Panel meinungsplatz.de sowie eine On-Site-Befragung unter den Besuchern von deutsche-startups.de durchgeführt. Im Rahmen der Panelstudie wurden 941 Internetnutzer aus Deutschland sowie 301 Internet-Nutzer aus der Schweiz zu den Schwerpunktthemen Kommunikation im Web 2.0, Tendenzen im Online-Shopping, Mobiles Internet sowie Gaming befragt. Bei der On-Site-Befragung unter den Lesern von deutsche-startups.de wurden 216 Besucher zu den selben Entwicklungstendenzen im Web befragt – allerdings aus Sicht der Internet-Professionals.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.