Fünfzehn Fragen an Henning Kosmack von MegaZebra

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein? Es macht einfach richtig viel Spaß, wenn man sieht, was aus den eigenen Ideen wird. Das treibt einen morgens mit einem Lächeln zur Arbeit, […]

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Es macht einfach richtig viel Spaß, wenn man sieht, was aus den eigenen Ideen wird. Das treibt einen morgens mit einem Lächeln zur Arbeit, und dort vergisst man dann auch gerne mal, wie spät es plötzlich schon wieder geworden ist. Aber, es heißt natürlich auch, dass man viel Verantwortung hat, für die Firma und für die eigene Arbeit

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Die Grundidee hatte eigentlich meim Mitgründer Mark, mit dem ich mich letzten Sommer öfters in Schwabing auf einen Kaffee getroffen hatte, um über neue Ideen zu sprechen. Mark ist ja sehr aktiv im Gaming-Umfeld und ich hatte mir schon länger Social Networks angesehen und welche Möglichkeiten sie eröffnen. Diese Idee hat uns sehr schnell in ihren Bann gezogen und uns seitdem nicht mehr losgelassen.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Bisher bewusst nur von den vier Gründern. Uns war es wichtig, die ersten Meilensteine auf diese Art zu erreichen, bevor wir mit Investoren sprechen.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Also Stolpersteine hatten wir bisher keine, lediglich ein paar Kieselsteine, die die Füße etwas von unten massieren.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Doch etwas mehr Geld für den Bürostuhl ausgeben, da sollte man dann doch nicht zu viel sparen.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Wir sind ja jetzt mit unseren Spielen live auf Facebook und dort verbreiten sie sich extrem viral. Bei uns muss man ja nicht alleine oder gegen Fremde spielen, sondern kann mit seinen Freunde spielen – und das tun die Leute auch. Wenn jeder Spieler also nur 10 seiner Freunde herausfordert zum Spielen, dann kann das schon ziemlich schnell gehen. An dieser Stelle würde ich mich deshalb auch gerne bei denen bedanken, die mit unseren Spielen so viel Spaß haben, dass sie sie fleißig weiterempfehlen.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Wir haben im Team einen super Mix aus Hintergründen, Erfahrungen und Stärken. Da haben wir uns intern einfach stets unterstützt, wie das halt so ist in einem Start-up. Darüber hinaus kam für mich auch viel Unterstützung von meiner Freundin, die nicht nur bei MegaZebra mit anpackt, wo sie nur kann, sondern auch einfach sehr viel Verständnis aufbringt, weil man als Gründer vielleicht dann doch mal etwas später erst heimkommt.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Ein gutes, komplementäres Team zu haben und einfach mal loszulegen. Dadurch schauen, dass man einfach so viel wie möglich herzeigen kann, was Investoren und Partner anfassen und sehen können.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Ehrlich gesagt, ich denke es tut sich schon einiges, z. B. Gründerzuschüsse oder Unternehmergesellschaften, um mal zwei Sachen zu nennen. Ich glaube, wo noch etwas fehlt ist in der Bevölkerung. Uns ist die Gründermentalität etwas abhanden gekommen in den letzten Dekaden, darum freue ich mich immer über jede Erfolgsmeldung von deutschen Start-ups, die zeigen, dass es klappen kann.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Seit meiner letzten Gründung habe ich auch eine ganze Zeit was anderes gemacht, nämlich auf der einen Seite als VC und Berater für Start-ups gearbeitet, aber auch für “big corporate”. Das sind alles wichtige Erfahrungen, die mir jetzt sehr helfen, da ich mich nun voll auf MegaZebra konzentriere.

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Als Mäuschen würde ich bestimmt gerne mal bei myKaese.de rumlaufen, wenn es die mal geben sollte.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Ich würde die Zeitmaschine auf die “Alles-klar-Epoche” stellen, dann soll sie mich einfach dann rauswerfen, wenn die jetzigen Probleme, z.B. Hunger und globale Konflikte, gelöst sind. Ich hoffe doch sehr, dass die Epoche irgendwan auch kommt, sonst würde ich natürlich ewig in diesem Ding sitzen müssen.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Mit dem einen Teil würde ich mir einen Jugendtraum erfüllen, nämlich mit meinem Bruder einen Film drehen, das Script habe ich schon. Den anderen Teil davon würde ich an meinen eigenen Verein spenden, damit der denen helfen kann, denen es nicht so gut geht wie uns. Egal über was wir uns so beklagen, es gibt in der Welt so viele, denen man mit kleinen Beträgen schon sehr helfen kann.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Ich versuche etwas länger zu schlafen, dann in Ruhe zu frühstücken, in die Kirche zu gehen, um danach mit netten Freunden noch was zu Essen und über alles Mögliche reden, gerne auch mal nicht über die Arbeit.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Da würde ich doch mal sagen den Steve Jobs, habe gehört, der hat jetzt auch etwas mehr Zeit. Ansonsten könnte ich aber auch die Zeitmaschine noch einmal nutzen, um mit Albert Einstein einen Trinken zu gehen. Habe das Gefühl, das könnte lustig werden.

Zur Person
Henning Kosmack, Jahrgang 1976, studierte in London und Kopenhagen Business Administration bevor er seine erste Firma gründete. Nach dem Verkauf war er zunächst als VC tätig, wechselte dann zu Siemens in den Mobilfunkbereich und leitete dort die Venturing, Partnering und M&A Aktivitäten. Nach der Fusion zu Nokia Siemens Network blieb er noch ein Jahr und entschied sich dann, mit MegaZebra (www.megazebra.com) zu seinen Gründerwurzeln zurückzukehren.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.